Interview an einer Montessori-Schule
(Gespräch mit einer Mitarbeiterin)
1. Frage: Stimmt es das die Jahrgänge alle gemischt sind?
In der Regel lernen die Kinder von der 1. bis zur 4. Klasse gemeinsam, jedoch kann es von Schule zu Schule anders sein.
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2. Frage: Welche Kinder werden aufgenommen bzw. unterrichtet? (Religion, Hautfarbe, etc.)
Wir nehmen alle auf, es gibt keine Einschränkungen. Es ist egal.
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3. Frage: Gehen hauptsächlich Kinder mit Lernschwierigkeiten auf diese Schule?
Nein so ist das nicht, das glauben viele. Wir bemühen uns um ein ausgewogenes Verhältnis. Wir haben natürlich Kinder, die Lernschwierigkeiten haben, die haben sonderpädagogischen Förderbedarf aber wir haben nur ein paar Kinder in jeder Klasse, die anderen haben keinen. Sodass wir auch allen Kindern gerecht werden können. Doch trotzdem sind alle Kinder gemischt.
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4. Frage: Ist eine Montessori-Schule teuer?
Auch das ist an jeder Schule unterschiedlich. Bei uns ist das so, dass der monatliche beitrag zwischen 84 Euro und 120 Euro liegt. Es hängt trotzdem von Jahreseinkommen der Eltern ab, dafür gibt es eine Abstufung. Dazu gibt es eine Aufnahmegebühr die zwischen 200 Euro und 2000 Euro liegt, dies isr auch von schule zu schule unterschiedlich.
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5. Frage: Gibt es an ihrer Schule Noten oder sowas wie Sitzenbleiben?
Nein, weder noch. Einmal im Jahr bekommen die Eltern bzw. Kinder einen entwicklungsbericht. Dies ist viel ausführlicher als ein Notenzeugnis und umfasst in der Regel 2 bis 3 Seiten. Darauf steht detailliert beschrieben welchen leistungs- /Entwicklungsstand das Kind hat, in einzelnen Bereichen/fächern.
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6. Frage: Und welche Abschlüsse können damit erreicht werden?
Jeden. Bei uns ist das so, dass prozentual genauso viele Kinder nach der Grundschule zum Gymnasium, zur Hauptschule oder zur Realschule gehen, wie an den Regelschulen.
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7. Frage: Werden die Entwicklungsberichte von den weiterführenden Schulen als Zeugnisse angesehen?
An manchen Schulen werden in der 4. Klasse trotzdem Noten verteilt, damit diese keine Diskussionen bzw. Probleme mit den weiterführenden Schulen haben. Denn manche schulen brauchen trotzdem Noten, damit sie das Kind einschätzen können. Montessori-Schulen geben trotzdem Schulformempfehlungen weiter, dann wird das begründet und der Entwicklungsbericht kommt dazu. Doch die meisten weiterführenden Schulen erkennen dies trotzdem an.
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8. Frage: Also sind Montessori-Schulen immer unterschiedlich?
Zum Teil, denn von schule zu schule bestehen kleine unterscheide. Trotzdem gibt es viele Richtlinien für diese Schulen, welche dann auch gleich oder vergleichbar sind. Mann kann das nicht verallgemeinern.
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9. Frage: Gibt es (gemeinsame) Aktivitäten? ( Fahrten, Schulausflüge etc.)
Jedes Jahr gibt es eine Klassenfahrt über 4 Tage und da nehmen auch immer alle Kinder dran teil, vom 1. bis zum 4. Schuljahr. Jede Klasse fährt für sich auf Klassenfahrt und alle Kinder fahren mit (da die Klassen ja gemischt sind). Das klappt immer super und das gehört auch zu unserem Konzept, diese Fahrt wird jedes gemacht. Doch es heißt nicht direkt dass dies jede Montessori-Schule macht, auch da gibt es Unterschiede.
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10. Frage: Wie ist das mit Arbeiten/Klausuren? Gibt es sowas? Damit die Noten festgestellt werden können
Es gibt keine Klassenarbeiten im klassischen Sinne, aber wir führen so Art Tests durch, die aber nicht bei den Kindern als Test deklariert sind, damit die nicht diesen Leistungsdruck haben und diesen festdrück. Es gibt den HSP-Test und den Matinko-Prä- und Posttest in Mathe. Dieser wird in jedem Schuljahr am Anfang den ersten und des zweiten Halbjahres geschrieben sodass man sehen kann wo das Kind aktuell steht im Vergleich zu den anderen Kindern. Aber das wissen die Kinder nicht, denn diese vergleichen sich nicht, sollen sie auch nicht.
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11. Frage: Gibt es die gleichen Fächer wie in anderen Schulen?
Nein da gibt es keine Unterschiede. Ist ja auch wichtig und vorgeschrieben von der Bezirksregierung, dass die Kinder das gleiche lernen.
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12. Frage: Wie klappt die Zusammenarbeit zwischen den Altersklassen?
Wenn man das nicht gesehen hat, kann man sich das schlecht vorstellen, und wenn man nur das klassische Schulsystem kennt, kann man sich das überhaupt nicht vorstellen. Dazu müsste man sich mal für 1 oder 2 Stunden in den Unterricht setzen. Es ist also so, dass wir keinen Frontalunterricht machen und die Kinder fast ausschließlich in Freiarbeit arbeiten. Dass heißt, jeder arbeitet an seinem Thema, in seinem Tempo, sodass dann auch der Nachbar was ganz anderes macht als einer selber. Der eine schreibt vielleicht grade eine Geschichte, während der andere grade Mathematikaufgaben rechnet.
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